22.1.06

"Ich bekenne: Ich war ein POPPER!" ID Pool # 22


Als ich süße 17 war (1984) sah mein Zimmer wie oben aus.
"Popper": dieser Verbalanachronismus, der nichts mit einem anderen heute noch gebräuchlichen Verb zu tun hat, findet sich auch in meinem neuen Lieblingsbuch "Lexikon der bedrohten Wörter" von Bodo Mrozek.

Da ich zumindest was ein paar modische Accessoires angeht ein "Popper" war (Seitenscheitel, Enduro , Amaretto di Saronno, Aktenkoffer), - wohlgemerkt nicht aber von der inneren Haltung -werde ich wohl Buße tun müssen:
Mein Büßergang besteht darin, dass ich mich an die Aufgabe mache, so viele bedrohte Wörter wie möglich zu retten.
Wer kann sich schon an ein Wort wie "Abgunst" erinnern?
Lessing wußte um diese Steigerung: "Gunst, Abgunst, Missgunst, Neid". Schön, dass unsere Sprache solche Differenzierungen zuläßt und schade, dass wir sie verlernen.
Sei nicht so abgünstig! (Nimm mir meine Gunst nicht weg).
Sprachlicher Geiz ist unerträglich. Wenn sie also einem Wort begegnen, das sie vor dem Aussterben bewahren wollen, dann schicken sie es, ich werde versuchen, es in einem neuen Artikel wiederzubeleben. Oder gibt es auch Wörter, die man unausweichlich dem Aktenvernichter überlassen muss (dazu gehören natürlich die Sprachbunker zu Deutschlands Unzeit)?
Wenn sie ihr gefundenes Wort an


Email: duttengretel@rowohlt.de

(Duttengretel steht auch im Büchlein) schicken, dann wird es hoffentlich auch in eine neue Auflage des oben genannten Buches oder in einen 2. Band einfließen.
Mehr Wörter!

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